Der Titel „I’m Not There“ ist dem gleichnamigen Spielfilm von Todd Haynes aus dem Jahr 2007 über das Leben des Musikers Bob Dylan entliehen. Der Film erzählt in miteinander verwobenen Erzählsträngen biographische Episoden, die mit fiktionalen Passagen aus dem poetischen Repertoire Bob Dylans kombiniert werden.
Auch die in der Ausstellung gezeigten Videos und Installationen arbeiten mit Überlagerungen von dokumentarischen und fiktionalen Elementen sowie nicht linearen Erzählungen, wobei Fragen gestellt werden nach den Grenzen von Dokumentation und Fiktion und den Möglichkeiten der Repräsentation von Identitätsentwürfen. Die Arbeiten bewegen sich dabei in Annäherung an mehr oder weniger thematisierte Leerstellen, zwischen Sprache und Bild bleibt ein undeutlicher Bereich, der Spuren des Abwesenden trägt und eigene Interpretation einfordert, aber auch das Scheitern an authentischer Erzählung zur Diskussion stellt.
Die zweiteilige Videoreihe „Modelle der Wirklichkeit“ zeigt die Künstlerin Sandra Filic (* 1974 in Nasice, Kroatien) wie sie exemplarische Tagesabläufe nachvollzieht, während diese von den jeweiligen Personen aus dem Off gesprochen werden. Befragt wird hier, wie die räumlichen, sozialen und materiellen Umstände die Identität einer Person mitbestimmen und ob in einem Nachvollziehen dieser Faktoren eine Annäherung und ein Nachempfinden möglich sind.