displacements

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Samuel Henne
20.10.2016 – 08.01.2017

Mit der Ausstellung displacements von Samuel Henne (*1982) zeigt der Kunstverein Hildesheim vorwiegend neue Arbeiten des Künstlers, die unter anderem in Hildesheim entstanden sind.

Verschieben. Freilegen. Umordnen. Zeigen. Etwas zur Erscheinung bringen. Es gibt einen fundamentalen Zusammenhang zwischen den Arbeiten von Samuel Henne und frühen archäologischen Ausgrabungen, deren fotografische Dokumente u.a. im Fokus von Hennes künstlerischer Auseinandersetzung für seine Ausstellung im Kunstverein Hildesheim stehen. Der Künstler setzt sich hier, wie in den Werkreihen „fragment suite“ und „monument“ (2013), mit Formen musealer Inszenierung von Displays und Vitrinen sowie der Archivierung und bildlichen Erfassung von Skulptur und Objekt auseinander.

In seinen Arbeiten befasst sich Samuel Henne mit unterschiedlichen Aspekten der Darstellung und Darstellbarkeit von Skulptur und ihrer Transformation ins Bild sowie mit materiellen und visuellen Inszenierungsformen von Objekten. In Hennes Arbeitsweise werden im Studio arrangierte, konstruierte Motive mittels Setting, Licht- und Farbregie in prägnante, eigenständige Bildkompositionen übersetzt. In Arbeiten wie „untitled (Narcissus juxtaposed)“ oder „musée imaginaire“ (2013) zeigt sich Hennes kunst- und kulturhistorisches Interesse. Hier greift er auf vorhandenes Bildmaterial zurück, das er sich im künstlerischen Arbeits- und Bildfindungsprozess aneignet, es umformt und in neue Kontexte setzt. Dabei werden grundlegende Fragen der Repräsentation, der Erzeugung von Bedeutung und der Herstellung von Präsenzeffekten im Medium der Fotografie verhandelt.

 

Die Ausstellung im Kunstverein Hildesheim setzt bestehende Arbeiten in einen Dialog mit historischem Bildmaterial und neuen Werken, welche sich einer Zusammenarbeit mit dem Roemer- und Pelizaeus- Museum Hildesheim und dessen Bildarchiv verdanken.

Im Rahmen des Programms zur Ausstellung wird eine studentische Ausstellung stattfinden, die als einwöchiges Zuspiel Anfang Dezember in einem Leerstand in der Hildesheimer Innenstadt verortet sein wird. Gezeigt werden dort Arbeiten, die sich mit der Repräsentation von Objekten im Internet – von musealen Objektpräsentationen hin zu Alltagsinszenierungen von Konsumartikeln auf Youtube oder Produktpräsentationen auf Ebay – befassen. Samuel Henne selbst hat die Entstehung der Arbeiten im Rahmen einer künstlerischen Gastdozentur an der Universität Hildesheim betreut.

Samuel Henne (*1982) studierte Freie Kunst, mit dem Schwerpunkt Fotografie und schloss sein Studium als Meisterschüler von Dörte Eißfeldt ab. Hennes Arbeiten sind mehrfach ausgezeichnet worden. Unter anderem beim Aenne-Biermann-Preis für deutsche Gegenwartsfotografie und in der Shortlist-Ausstellung des internationalen Weldekunstpreis für Fotografie. Er erhielt den Preis des Kunstvereins Hannover und den Meisterschülerpreis der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig, zudem war er Preisträger bei »Gute Aussichten – Junge Deutsche Fotografie» und erhielt eine Auszeichnung bei der »Plat(t)form« des Fotomuseums Winterthur. Seine Arbeiten waren in zahlreichen Ausstellungen und Präsentationen im In- und Ausland zu sehen.

Ausstellungen und Präsentationen (Auswahl): World Art Museum, Beijing; GAK- Gesellschaft für Aktuelle Kunst, Bremen; Museum für Konkrete Kunst, Ingolstadt; Kunstraum Alexander Bürkle, Freiburg; (2015); Krokus Gallery, Bratislava; Museum für Photographie Braunschweig; NRW Forum Düsseldorf; (2014); Kunstverein Hannover; Galerie Jette Rudolph, Berlin; Galerie Chaplini, Köln; Galerie Karin Sachs, München; ABC – Art Berlin Contemporary; (2013); Krokus Gallery, Bratislava; Kro Art, Wien; (2012); Deichtorhallen – Haus der Photographie, Hamburg; Fotomuseum Winterthur; Freies Museum Berlin; Goethe Institut Washington; (2011)

Die Ausstellung wurde kuratiert von Nora Brünger und Dr. Torsten Scheid.